berta.von

Eine Frau fällt aus dem Rahmen

Schule: Berta-von-Suttner-Gymnasium Neu-Ulm
Gruppe: Mittel- und Oberstufentheatergruppe
Leitung: Cornelia Lechner
Aufführung: 26. Juli 2010, 9.00 Uhr, COG

Beschreibung:

bertha von

„bertha.von – eine Frau fällt aus dem Rahmen“

Diesen Titel gaben die fünf Schülerinnen und sieben (!) Schüler des Grundkurses Dramatisches Gestalten ihrer Eigenproduktion über die Namenspatronin unserer Schule: Bertha von Suttner (1843‑1914). Unsere Ausgangsidee: Wir wollten Bertha von ihrem hohen Sockel mal herunter und etwas näher zu uns heran holen. Wer waren ihre Eltern? Wofür hat sie sich in ihrer Jugend begeistert? War sie etwa schon als Kind „für den Frieden“? Welche Rolle spielte die Liebe in ihrem Leben? Wie entwickelte sich die Beziehung zu Alfred Nobel – der das Dynamit erfunden hat – und welche Rolle spielte Berthas Einfluss auf die Stiftung des Friedensnobelpreises?

Die Lektüre der Biografie von Brigitte Hamann lieferte uns die Textgrundlage, der wir die Originalzitate Berthas entnahmen. Jetzt mussten die einzelnen Episoden, ausgewählten Lebensstationen und Erfahrungen nur noch in eine spielbare Handlung übersetzt werden…! Kopfüber stürzten wir uns in die Arbeit – seht selbst, was dabei herausgekommen ist!

bertha von

Theaterkritik:

Nachgestellt wird, pantomimisch, dialogisch, in wechselnden Rollen, die Biografie einer Heldin. Bertha Suttner stammt als gebürtige Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau aus böhmischem Adelshaus und wächst, da ihr Vater noch vor ihrer Geburt verstorben war, bei ihrer Mutter auf. Nachdem das Erbe ihres Vaters aufgebraucht war, wurde sie Gouvernante bei Freiherr Karl von Suttner. In dieser Zeit verliebte sie sich in den sieben Jahre jüngeren Arthur von Suttner – den jüngsten Sohn der Suttners. Doch Arthurs Eltern dulden diese Liebe nicht, also entlassen sie Bertha. Allerdings verschaffen sie ihr die Stelle als Privatsekretärin von Alfred Nobel in Paris. Doch Bertha kehrt schon bald wieder zurück und heiratet Arthur heimlich und gegen den Willen seiner Eltern. Arthur wird daraufhin enterbt und beide ziehen für neun Jahre in den Kaukasus. Mit 47 Jahren hat Bertha sich vorgenommen ein Buch mit dem Titel „Die Waffen nieder!“ zu schreiben, da für sie Krieg das „Maximum der Schlechtigkeit“ bedeutet und während sie dafür Dokumente sammelt, wächst ihre Abscheu gegen den Krieg immer mehr. Nach der Veröffentlichung fördert dieser pazifistische Roman den Friedensgedanken und wird in Europa und der USA sehr schnell berühmt. 1905 bekam sie dafür schließlich als erste Frau den Friedensnobelpreis…

Die 12 jungen Schauspieler bieten dem Publikum eine konstant bemerkenswerte Leistung. Sie machen ein Leben anschaulich und können die Spannung bis zum Schluss halten. Sie wechseln sich mit den Rollen Bertha und Arthur ständig ab, sodass jeder von ihnen mindestens einmal in einer der beiden Hauptrollen spielt. Auch mehrere kleine Gesangseinlagen und schwierige Textpassagen begeistern die Zuschauer, was man auch am kräftigen Applaus nach 45 Minuten gemerkt hat.