[Maybe…] ein unvergessliches Erlebnis!
Das “Southafrican German friendship Project” begeistert auf dem Schultheaterfestival der Länder in Bremen
Unsere südafrikanischen Freunde sind wieder da, denn in der Zeit vom 18.09.-28.09. darf unser Theateraustausch, zwischen dem Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim und der Ersterivier Secondary School in Südafrika, noch ein letztes Mal stattfinden.
Beim Schultheaterfestival der Länder (22.09.-27.09.2024) in Bremen, dürfen wir noch einmal zusammen unser erarbeitetes Stück “[Maybe…] – A tale of two cities” spielen. Dort vertreten wir mit unserem Projekt das Bundesland Bayern.
Auf einem bundesweiten Festival zu spielen ist eine große Ehre und unter anderem eine Chance, den Erfolg unseres Austauschs zu zeigen. Während diesem Projekt haben alle Beteiligten unglaublich viel über andere Kulturen, Theaterspielen, das Miteinander, aber auch über sich selbst gelernt. Jede Gruppe brachte am Anfang des Austauschprojekts, im Januar 2023, ein eigenes verkürztes Stück mit, um in enger Zusammenarbeit ein neues gemeinsames Stück zu kreieren. Dies war ein sehr intensiver Prozess, der unsere Theaterlehrenden aber auch uns Schauspielende sehr gefordert hat. Diese intensive Erfahrung hat unsere Gruppe zusammengeschweißt und wir wurden erst Freunde und dann Familie.
Der Erfolg dieses Projekts zeigt sich allerdings nicht nur in unserem Spiel, sondern auch an der Begeisterung der Mitglieder. Da unsere gemischte Gruppe nicht nur aus derzeitigen Schüler*innen sondern auch Ehemaligen besteht, ist es eine weitere Bestätigung, dass manche sich nun für vier Besuche extra Zeit oder sogar Urlaub genommen haben, um mehrmals Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Eine Gemeinschaft, bei der man sich auf Augenhöhe begegnet, um unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu feiern und zusammen zu tun, was wir alle lieben… das Theaterspielen. Dabei verbindet uns unter anderem die Bereitschaft, nicht aufzuhören, bis es wirklich gut ist.
Vom 18.09.-21.09. wurde also noch einmal intensiv geprobt, um unser Stück wieder zum Leben erwachen zu lassen. Während dieser Zeit haben wir zusammen in der Jugendherberge in Moosburg gelebt, getanzt und gespielt.
Mit einem bühnenreifen Stück und unseren Requisiten – darunter drei Besen, einem Lenkrad und einem Pömpel – bestiegen wir schließlich den Zug nach Bremen. Dass wir auf dem Schultheaterfestival der Länder auf die Theatergruppen aus 14 weiteren Bundesländern treffen würden, war uns bewusst. Was wir jedoch nicht erwartet hatten, war die große Vielfalt an Themen, Inszenierungsweisen und Altersgruppen. Doch auch dieses Festival bot eine Möglichkeit zum Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte aufgrund der geteilten Begeisterung für das Theaterspielen.
Nachdem wir bereits einige Produktionen anschauen durften, hieß es am Dienstagabend „Bühne frei für das Southafrican German Friendship Project“. Auf der einen Seite des Vorhangs warteten knapp 400 Zuschauer*innen gespannt auf eine Performance voller Tanz & Gesang, Humor & Identitätsverlust, Hoffnungslosigkeit & Zusammenhalt. Vielleicht warteten sie auf die Geschichte zweier Städte? Aber bevor das Bühnenlicht für „[Maybe…] – A Tale of two Cities“ anging, stieg auf der anderen Seite, hinter dem Vorhang nicht nur das Lampenfieber, sondern vor allem die Vorfreude. Vorfreude darauf, gemeinsam als Gruppe zu zeigen, woran wir hart gearbeitet hatten und was uns verbindet, denn obwohl wir eine „story of the great divide“ präsentierten, taten wir das als Gruppe, die durch das Theaterspielen zu einer Gemeinschaft, zu Freunden geworden ist.
Also Licht an! Nachdem im Prolog zunächst die beiden Metropolen München und Kapstadt präsentiert wurden, begleiteten wir anschließend den fiktiven Autor und Schauspieler Karl Brenner, wie er in München der Frage nachgeht, wem seine Identität als berühmte Persönlichkeit tatsächlich gehört. Doch dann veränderte sich die Szenerie und wir befinden uns in Kapstadt. Der Obdachlosigkeit auf den Straßen wird die gehetzte Geschäftigkeit einer Vielzahl an Arbeitenden gegenübergestellt. Nach 50 wie im Flug vergangenen Minuten wurden wir vom nicht enden wollenden Applaus des Publikums immer wieder auf die Bühne geholt.
In den anschließenden Gesprächen wurde unsere mitreißende Präsenz und Energie auf der Bühne gelobt. Die Zuschauer*innen waren begeistert von den Bewegungen und Bildern, die das Stück erschuf und auch von den vorgetragenen Texten. Der Auftritt wurde als „Vision für das Schultheater“ bezeichnet und es fielen Ausdrücke wie „semiprofessionell“ und „bestes Stück bisher“.
(Mit diesen Komplimenten im Gepäck ging es allerdings noch nicht sofort zurück nach Hause. Bisher kannten wir nur die Bühnen der Stadt. Das änderte sich jedoch, als wir am Mittwochnachmittag eine Stadtführung von den Eltern einer Teilnehmerin unserer Gruppe erhielten. Am darauffolgenden Tag besichtigten wir außerdem das historische Bremer Rathaus.)
Schließlich fand diese aufregende Woche ein Ende und wir machten uns samt Pömpel, Besen, Lenkrad, neuen Erfahrungen, Eindrücken und Komplimenten auf den Heimweg!
Unser Slogan, mit dem wir 2024 Bayern auf dem SDL vertreten haben, hat sich durch den Austausch und die gemeinsame Zeit in Bremen bewahrheitet: Stronger together!
Luisa Kreitmair und Kyra Knacke
Fotos
P.S. I
Das Schultheater der Länder (SDL) ist das größte Schultheaterfestival Europas, auf dem fünf Tage lang jeweils eine Schultheatergruppe aus jedem Bundesland ihr Stück aufführt. Seit über 30 Jahren bietet das SDL nicht nur ein großartiges Bühnenprogramm, sondern auch eine einzigartige Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Bundesländern in Kontakt zu kommen, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen.
P.S. II
So eine Reise konnte der Gruppe nur durch Sponsoren ermöglicht werden, die schon Monate davor ihr Vertrauen in die Theatergruppe gesetzt haben. Flug- und Zugtickets, sowie Unterkunft und Verpflegung während der Probentage wurden der Gruppe durch die Bayerische Staatskanzlei, das Bayerische Kultusministerium und die Stiftung Hubert Beck finanziert, wofür wir herzlich danken!
Aufzeichnung
SDL 2024
Presse
