Die Abschlussaufführung der Theaterklasse 7D
Nachdem sich die Theaterklasse 7D in der 6. Jahrgangsstufe intensiv mit den Abenteuern des antiken Helden Odysseus beschäftigt hatte, wuchs der Wunsch, sich in diesem Schuljahr mit jüngeren Figuren aus der Gegenwart auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten insgesamt 25 Geschichten, in denen immer wieder ähnliche und für sie zentrale Themen auftauchten: das Gefühl, neu in einer Klasse zu sein und nicht sofort akzeptiert zu werden, der Wunsch, dazuzugehören, das Gefühl, dem Leben nicht gewachsen zu sein, aber trotzdem performen zu müssen – und auch der Drang, sich zu zeigen und zu beweisen, was man draufhat.
In der Auseinandersetzung mit der Klassenlektüre „Tanz der Tiefseequalle“ von Stefanie Höfler stellten die Jugendlichen fest, dass die Protagonisten Nico und Sera mit ähnlichen Themen konfrontiert sind. Diese Geschichte traf den Geschmack der Klasse, sodass der Vorschlag, sie als Vorlage für das diesjährige Theaterstück zu verwenden, angenommen wurde.
Im Spätherbst überlegten die Schülerinnen und Schüler, welche Elemente des Erzähltextes „Tanz der Tiefseequalle“ auf welche Weise zu interessanten Szenen für ein Theaterstück umgeformt werden können und worauf man verzichten kann oder muss. Mit viel Einsatz wurde ab Dezember ein passendes Lied, nämlich „Without Me“ von Eminem, in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Choreografin Maryna entwickelt und einstudiert. Die einzelnen Szenen wurden schließlich auf der Probenfahrt Ende Mai zu einem Stück zusammengefügt.
Der Herausforderung, dass am Ende der Probenfahrt und damit nur wenige Theaterstunden vor der Aufführung noch viele für die Theaterklasse als eigentlich unverzichtbar eingestufte Episoden der ursprünglichen Klassenlektüre fehlten, wurde mit Hilfe von fünf Miniszenen, die sich die Schauspielerinnen und Schauspieler selbst haben einfallen lassen, und einem abschließenden Epilog gelöst.
Es wird erzählt, dass ein paar Kinder mit der Idee liebäugeln, sich in den Sommerferien zusammenzutun, um die „verlorenen Szenen“ nachzuholen. Hier und da hört man mögliche Titel wie „Die Rückkehr der Fledermaus“, „Der Sumo-Kampf“ und „Als ich mich traute in den See zu springen“.
Ich hoffe, dass diese Idee noch ausgefeilt wird und die 19 dann ehemaligen Klassenkameradinnen mit ihren sechs Klassenkameraden sich in den Sommerferien treffen und auch darüber hinaus in anderen Klassen einander in Freundschaft verbunden bleiben werden.
Christina Huber
Fotos