Die Frau von früher

Ausgezeichnet! Und doch „knapp daneben“ …

 

Unsere „Frau von früher“ wurde von den Juroren des Theatertreffen der Jugend unter die 20 besten Jugend-Theaterstücke des Jahres 2014 gewählt. Die Auswahl unter die letzten acht und die damit verbundene Einladung nach Berlin gelang leider nicht.

Nochmal schauen?

Möchtest du „Die Frau von früher“ noch einmal sehen? Hier hast du die Möglichkeit dazu!

Hier auch der großartige Trailer zur „Frau von früher“:

Hier auch die (etwas kürzere,aber genauso gute :-)) Version der Aufführung aus Passau:

Auf dem Zeltival

Am 29.07.2013 wurde das Stück im Rahmen des Unterschleißheimer Zeltival im Valentinspark aufgeführt.

Fotos: Melina Mascolo

Presse:

Süddeutsche Zeitung, 26.07.2013:

Pressebericht

Auf den Theatertagen

Das Stück wurde ausgewählt für die 57. Theatertagen der bayerischen Gymnasien in Passau

Love is a killer Passau from Dantertainment on Vimeo.

Rezensionen:

Eine Textadaption des Stücks von Roland Schimmelpfennig Was haben Vrenchen und Sali mit Medea, einem Ornithologen, der die Lerchen liebt, einer größeren Anzahl Möbelpacker und, vor allen anderen, mit Frank und Romy Vogtländer zu tun? Sie spielen alle im selben Stück, neben einer Vielzahl weiterer Romeos und Julias oder solchen, die es gerne sein möchten. Und sie finden sich immer mal wieder in Umzugskartons wieder, stets aber im Spannungsfeld zwischen zwei Türen, die links und rechts auf einer ArenaBühne das Bühnenbild dominieren, auf welches der Zuschauer aus leicht erhöhter Position blickt. Ach ja, und dann gibt es neben zwei Video-Screens noch eine nicht unerhebliche Anzahl an Musikinstrumenten, allen voran einen Flügel (zunächst) im Zentrum, die alle im Verlauf des Stücks virtuos zum Einsatz gebracht werden.
Dass hier nichts auseinander reißt, zusammenbricht, sich zentrifugal auf die Reise macht und sich verflüchtigt, ist das Verdienst der Oberstufentheatergruppe des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim, die es durch exquisites Timing, überzeugende Spielkunst und beeindruckende individuelle und chorische Variationen versteht, das gesamte Konglomerat nicht nur irgendwie zusammenzuhalten, sondern es auch inhaltlich und gedanklich miteinander zu verbinden und ein intellektuelles Vexierspiel in den Köpfen der Zuschauer anzuregen, dem sich kaum jemand im Publikum verschließen mochte. Beinahe unmöglich ist es, alle Facetten dieser ganz schamlos dekonstruierend und immer wieder (scheinbar) banal und selbstreferentiell daherkommenden Inszenierung zu erkennen und aufzuzählen.
Und so ist die Geschichte nach Roland Schimmelpfennigs Idee von der Frau aus der Vergangenheit (Romy Vogtländer), welche die Liebesschwüre ihres einstigen Geliebten und jetzigen Familienvaters (Frank) drastisch einfordert und damit eine Familie zerstört, auch nicht intendiert. Nein, da geht es um viel mehr! Um das Leben nämlich und seine Bedingungsfaktoren, um Illusionen und deren Relevanz sowohl für das Individuum als auch für die soziale Gruppe, um Werte und deren Umsetzung im konkreten Handeln. Es geht um die Jugend, ihre ästhetischen Ausdrucksmöglichkeiten und deren Freiheiten und Grenzen. Und nicht zuletzt geht es um Literatur und die sie dominierenden Themen Liebe und Tod.
Am Ende des fatalen Besuchs aus der Vergangenheit steht eine vernichtete Familie, alle Mitglieder sind tot, denn sie konnten dem Blick zurück auf das Ewigkeitsversprechen in der Vergangenheit keine tragfähige Gegenwart entgegen setzen.
Was schwer und tragisch klingt, löst die Unterschleißheimer Gruppe in eine manchmal tolldreiste und augenzwinkernd fröhliche, dem abgrundtief schwarzen Humor aber niemals fernstehende Komödie auf.
In einem eng gestrickten Netz aus Motiven und unzähligen Querverweisen meandert der rote Handlungsfaden scheinbar ziellos, in Wirklichkeit jedoch genial gelenkt. Und so verknüpfen sich die Handwerker des Sommernachtstraums leicht und elegant mit Schimmelpfennigs Textzitaten aus Kellers „Romeo und Julia auf dem Dorfe“. Shakespeares „Romeo und Julia“ streiten derweilen über die korrekte Bestimmung von Vogelstimmen, während um sie herum die Vögelei überhand zu nehmen droht und (fast) gleichzeitig die „Titanic“ versinkt. Romy wird schließlich ebenso zur rächenden Mörderin wie Medea. In der Fülle des Materials und der Aktionen wirkt für den Zuschauer im Rückblick alles Gesehene gleichzeitig, schließlich werden Zeitschleifen trotzig aneinander montiert und durch ironisierende Elemente dem Publikum als notwendig erklärt. Immer wieder werden Beziehungskisten geöffnet und geschlossen und im schlimmsten Fall wird die Kiste auch ganz schnell zum Sarg: Liebe und Tod liegen eben eng beisammen.
Ausgeklügeltes Handwerk, Mehrsprachigkeit, immense spielerische Ausdrucksbreite, musikalisches Konfekt, Humor, Selbstkritik, gedanklicher Tiefgang und ein beinahe „mörderisches“ Tempo lassen diese Inszenierung zu einem fordernden aber gleichzeitig eindrucksvoll unterhaltenden Erlebnis werden.

Rudi Stangl

Weitere Rezension:
http://www.leopoldinum-passau.de/index.php/theatertage/abschlussbericht

Im Gleis 1

Die Frau von früher Kostprobe!! from Dantertainment on Vimeo.

Kisten, Zeitungen, Latzhosen. Eine Romy Vogtländer, die nach 24 Jahren wieder vor der Tür steht und an ein Liebesversprechen erinnert. Ein Frank, der seit 19 Jahren verheiratet ist und einen fast erwachsenen Sohn hat. Ein Umzug, der zwei Liebende trennt.

Postmoderne.
Ein doppelter Ferdinand mit einer Luise. Migrationshintergrund. Sali, betrunken, mit Vreni, nüchtern. Ein toter Pyramus mit Thisbe. Hexameter. Romeo, Hobbyornithologe, mit Julia – ohne Balkon.

„Also geht’s nur um Liebe und Sex?“
Nein, hier geht es um viel mehr als das.
Um Verantwortungen, Versprechungen und ums Vergessenwerden.

Und drumherum und mittendrin Möbelpacker.
Denn da muss mehr passieren. Mehr als eine ganze Kiste füllt.

„Das ist ja richtiges Theater!“

Fotos: Vicky Kreßler (Fototeam)

Presse

Münchner Merkur, 26.03.2013:

Pressebericht

Süddeutsche Zeitung, 22.03.2013:

Pressebericht