Schultheater gegen den Hass gewinnt Bundespreis
Projekt „Theater gegen den Hass“ für sein Engagement ausgezeichnet
Das „Theater gegen den Hass“ des Carl-Orff-Gymnasiums ist vom Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ als herausragendes Demokratieprojekt ausgezeichnet worden. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Kultusministerkonferenz empfohlen. Er zeichnet seit über 30 Jahren Projekte von jungen Menschen in ganz Deutschland aus, die sich um das demokratische Miteinander verdient machen.
Schauspieler Samuel Uhl beschreibt das Projekt:
Inmitten der am Gemüt nagenden Corona-Lage im Winter 20/21 arbeiteten 26 Schülerinnen und Schüler an einem Hoffnungsschimmer: Die Entwicklung und Einübung eines besonders persönlichen Theaterstücks, das sich „später“ nicht nur großer Beliebtheit bei seinen Zuschauerinnen und Zuschauer erfreute, sondern auch auf das Straßenfest Corso Leopold und als Eröffnungsstück auf die Theatertage der Bayerischen Gymnasien eingeladen wurde.
Unsere aktive Beteiligung und Auseinandersetzung entstanden durch das gemeinsame Erarbeiten der Geschichte und natürlich durch eigens verfasste Texte zu diesen Themen. Die passive Auseinandersetzung als Zuschauer oder Zuschauerin bleibt indes nicht lange passiv. Der Rezensent der Theatertage schreibt: „Ohne ins Pamphlethafte oder Anklagende zu verfallen, machte den Zuschauenden das Gewebe aus abgrenzender Gartenzwergidylle … oder Machtdemonstrationen … emotional frieren. Es waren die Kontraste im mehrperspektivischen Erzählen und das kraftvolle Agieren der Gruppe … die ihre Wirkung nicht verfehlten.“
Leonie Kirsch, Mitglied der Projektgruppe, freut sich sehr über die Auszeichnung: „Unser Stück hat mir so wahnsinnig gut gefallen, weil Geschichten von Menschen erzählt werden, denen im echten Leben nicht immer zugehört wird. Toll, was Kunst und Theater schaffen können.“
Von den 263 Demokratieprojekten mit insgesamt fast 14.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bis Mitte Dezember vergangenen Jahres im Wettbewerb beworben haben, wurde das Projekt als eines von 50 beispielgebenden Projekten von der Jury des Bundeswettbewerbs ausgezeichnet. Die Gewinnerprojekte dürfen sich freuen: Sie fahren zum Junify Demokratiefestival nach Berlin und erleben drei Tage Vernetzung, Austausch, Wissenszugewinn und Spaß. Für fünf Projekte gibt es darüber hinaus weitere attraktive Geld- und Sachpreise.
Presse
64. Theatertage der Bayerischen Gymnasien
Die Oberstufentheatergruppe des Carl-Orff-Gymnasiums eröffnet mit ihren „Geschichten gegen den Hass“ die 64. Theatertage der Bayerischen Gymnasien
Standing ovations im Aschaffenburger Stadttheater erhielt die Theatergruppe des COG am Mittwoch, den 19. Juli, als sie die 64. Theatertage der Bayerischen Gymnasien mit ihrem Stück „Geschichten gegen den Hass“ eröffnet hatte.
Die Gruppe hatte das Stück in Corona komponiert und bereits mehrmals aufgeführt, u.a. auf dem Corso Leopold. Nun waren die Jugendlichen von der Jury bestimmt worden, dieses traditionsreiche Festival nach zwei Jahren Coronapause wiederzueröffnen.
In ihrer temporeichen, tiefsinnigen Collage erzählen die Schüler:innen von Homophobie, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, v.a. aber von Menschen, die ihre Blase verlassen haben, Kontakt zu anderen Echokammern gewagt haben und so Vorurteil und Hass überwunden haben.
Vier Tage lang wohnten neun Theatergruppen aus ganz Bayern gemeinsam im Dalberg-Gymnasium, sahen und besprachen wechselseitig ihre Stücke und machten gemeinsame Workshops.
In den Lehrerbesprechungen gratulierte ein anderer Spielleiter der Gruppe so: „Eure Geschichten gegen den Hass zeigen alles, was Schultheater leisten kann.“
Wir danken sehr herzlich der Raiffeisenbank München-Nord für ihre großzügige Unterstützung bei der Finanzierung der weiten Anreise sowie Verpflegung und Vorbereitung des Projekts.
Michael Blum
Geschichten gegen den Hass 02 – Die Gruppe
Geschichten gegen den Hass 03 – zu Stück, Material und Arbeitsweise
Film
Presse
Geschichten gegen den Hass
Genderstern? Klimaleugner? Querdenker?
Rassismus, Homophobie, Antisemitismus.
Die Polarisierung der Gesellschaft schreitet unaufhaltsam voran.
Von Bastian Berbners Buch „180 Grad“ inspiriert erzählen wir die anderen Geschichten, die gegen den Hass:
Wir reisen in ein irisches Dorf, in eine Hamburger Reihenhaussiedlung und treffen den Ku-Klux-Klan: Soll sich die Verbohrtheit der Montagues und Capulets wirklich wiederholen?
22 Schülerinnen und Schüler der Theaterklasse Q11 durchlebten und -litten in ständigem Rollenwechsel die Zweifel des Journalisten Haznain Kazim: „Kann man mit Menschen reden, die einen aus rassistischen Motiven mit Ratten gleichsetzen?“ Und sie stachen hinein in die Blasen und Echokammern, auch in ihre eigenen, mit selbstgeschriebenen Texten und getreu Gordon Allports Kontakthypothese: „Kontakt reduziert Vorurteile“.
Acht ausverkaufte Corona-Vorstelllungen – mit und trotz Hygieneregeln: drinnen mit Maske, draußen am Wandertag und zum Abschluss in der Aula mit tosendem Publikum! Ein Sieg von Willenskraft, Gemeinschaft und Poesie!
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