Psychose 4.48

von Sarah Kane

Schule: Goethe-Gymnasium Regensburg
Gruppe: Oberstufentheatergruppe
Leitung: Stephan Roggenbuck
Aufführung: 27. Juli 2010, 20.00 Uhr, COG

um 4 Uhr 48
der Glücksmoment
wenn die Klarheit vorbeischaut

Autorin und Werk

„Am bekanntesten ist Sarah Kane dafür, wie ihre Karriere begann – mit der heftigen öffentlichen Kontroverse um Zerbombt -, und dafür, wie sie endete: mit ihrem Suizid und der posthumen Uraufführung ihres letzten Stücks, 4.48 Psychose. […] Bedauerlich wäre es jedoch, würden diese einschneidenden Ereignisse von den Qualitäten der fünf hinterlassenen Stücke ablenken. […] Jedes Stück war ein weiterer Schritt auf einer künstlerischen Reise, die sich in die finstersten und unversöhnlichsten Seelenbereiche vorwagte: Bereiche der Verletzung der Einsamkeit, der Macht, des psychischen Zusammenbruchs und, durchgängig am konsequentesten, der Liebe.“ (aus: David Greig, Einleitung. In : Sarah Kane, Sämtliche Stücke).

Interna

Die Entscheidung für das Stück erfolgte schnell und einstimmig. Jeden zog dieser Text in seinen Bann, ein Text, der einmal gereicht, einfach getrunken, gelesen werden musste, auf einen Zug.
Der Text erklärt nichts. Er tut nichts von sich aus, man muss schon zu ihm kommen. Manchmal stehen und sitzen wir aber nur vor ihm und klopfen an. Manchmal vergeblich, manchmal zu zaghaft, und manchmal öffnet sich die Tür auch einen Spalt. So ist das wohl, wenn die Autorin ohne Punkt und Komma denkt und schreibt.
Es ist unser Stück, auch wenn der Weg in dunkle und traurige Welten führt. Die Kraft des Textes hallt immer noch nach. Vergessen gibt es nicht, für keinen.

Theaterkritik:

Am Dienstag den 27.8.2010 wurde das Theaterstück „Psychose 4.48“ von Sarah Kane von den Oberstufenschülern des Goethe-Gymnasiums Regensburg unter der Leitung von Stephan Roggenbuck im Carl-Orff-Gymnasium aufgeführt.

Die durchaus talentierten Schauspieler brachten zu jeder Szene die passende Mimik, Gestik und vor allem Emotion zum Ausdruck. Was ihnen hoch anzurechnen ist, da sie für die Darstellung der Wahrnehmungen einer depressiven Person, ihren therapeutischen Behandlungen und ihren Suizidversuchen keinerlei Requisiten zur Verfügung hatten.

Das einzige, was sie fast ununterbrochen in der Hand hielten, war ihr Text. Meist lasen sie diesen ab, was dazu führte, dass es manchmal etwas monoton klang. Den Schauspielern ist das aber auf jeden Fall zu verzeihen, da der Text wirklich sehr schwer und umfangreich war.

Die Bühne, in der Mitte des Raumes, war weiß, die Kostüme einheitlich schwarz. Auch am Einsatz von Medien wurde gespart. So war es an den Schauspielern das Publikum in die Welt einer psychisch kranken Person mitzunehmen und es zum Nachdenken anzuregen und das ist ihnen gelungen.

Alles in Allem ist es ein außergewöhnliches und deswegen sehenswertes Stück.

Bildergalerie: