Unterstufentheatergruppe beim Bundespräsidenten

Theatergruppe gewinnt zum zweiten Mal den Wettbewerb „Eine Welt für alle“

Bundespräsident Joachim Gauck überreicht Schülerinnen der Unterstufentheatergruppe des Carl-Orff-Gymnasiums den 1. Preis beim Wettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik – eine „Titelverteidigung“, denn bereits in der letzten Runde 2010 hatte die Mittelstufentheatergruppe den ersten Platz in dem bundesweiten Wettbewerb belegt.

Bereits zum zweiten Mal hat eine Theatergruppe des Unterschleißheimer Gymnasiums den ersten Platz bei dem Bundeswettbewerb erzielt, bei dem diesmal über 500 Beiträge von insgesamt 32000 Schülern eingesendet wurden. Zur Preisverleihung empfing Bundespräsident Joachim Gauck persönlich die Bestplatzierten in Schloss Bellevue und erklärte ihnen in seiner Ansprache, dass Bellevue „schöne Aussicht“ bedeutet und er diese täglich aus vollem Herzen genieße, man müsse sich aber immer vor Augen halten, dass nicht alle Menschen so schöne Lebensaussichten hätten. Dies haben die jugendlichen Wettbewerbsteilnehmer gemacht. Unter dem Motto „Perspektive wechseln“ haben sie sich mit den Problemen in Entwicklungsländern beschäftigt. Und das wiederum sei gerade für ihn als Großvater eine „schöne Aussicht“.
Über 200 Gäste hatten sich im Festsaal des Schlosses versammelt um die Spitzenplatzierungen in dem Wettbewerb zu ehren und der Bundespräsident nahm sich Zeit für die Jugend. Immer wieder ließ er sich mit Kleingruppen fotografieren, lobte das Engagement der Schüler und sprach persönlich mit den Jugendlichen. Abschließend erinnerte er sie augenzwinkernd ihren eigenen Großeltern ein Foto mitzubringen.

Die Unterschleißheimer hatten die Jury, vertreten durch Juryvorsitzende Dr. Angelika Hüfner, nicht nur durch Kreativität und Ästhetik in ihrem Theaterprojekt überzeugt, sondern auch durch die enge Verzahnung mit Südafrika, in der das Projekt entstanden ist. Denn unter dem Wettbewerbsmotto „Perspektive wechseln“ dachten sich die Unterstufenschüler nicht nur Szenen aus, die Unterschiede im Alltag zwischen Deutschland und Südafrika zeigen sollten, sie knüpften auch Kontakte nach Südafrika, um die eingenommene Perspektive überprüfen zu lassen. Schüler der Eerste Rivier High School in der Nähe von Kapstadt berichteten wiederum von ihren Vorstellungen von Deutschland und ihr Lehrer Lionel Hoffman besuchte das Carl-Orff-Gymnasium persönlich und gab den Schülern das südafrikanische Feedback zu ihren Szenen. Dabei war besonders beeindruckend für die Jugendlichen, dass einige Elemente, beispielsweise die Darstellung der Gewalt in Südafrika, die die deutschen Schüler selbst als überspitzt und unrealistisch empfunden hatten, für die Südafrikaner durchaus zum Alltag gehören.

Die Entscheidung zu einem Projekt zum Thema Südafrika fiel den Schülern und ihren Theaterlehrern Stefanie Höcherl und Michael Blum nicht schwer, denn Südafrika war in den letzten Jahren immer wieder Thema am Unterschleißheimer Gymnasium. So beschäftigte sich ein Seminar der Oberstufe mit diesem Land, Gäste aus dem Land am Kap besuchten die Schule und die Schüler führten mit Hilfe des katholischen Missionswerks Missio Videokonferenzen durch. Das Stück der Mittelstufentheatergruppe „Rainbow Nation“ beschäftigte sich mit der Geschichte Südafrikas und bekam den mit 3000 € dotierten Sonderpreis der deutschen Aidsstiftung verliehen und eben den Preis des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik 2010. Das Preisgeld für den diesjährigen Wettbewerb – 2000 € – wird in neue Projekte investiert und einen Teil bekommt natürlich die Eerste Rivier High School in Südafrika, mit der sich die Theatergruppen des COG auch weiterhin austauschen wollen.

Presseberichte:

Münchner Merkur, 08.06.2012
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