What life has taught us – Warum Golding falsch lag

Ist der Mensch gut oder böse?

Diese Frage stellten wir uns im Schuljahr 22/23 in der Mittelstufentheatergruppe. In seinem 1954 erschienenen Roman „Der Herr der Fliegen“ beantwortete der britische Autor William Golding diese Frage eindeutig: eine Gruppe Jugendlicher, auf sich selbst gestellt auf einer Insel, beginnt sich selbst zu bekämpfen, zu jagen, zu töten. 1984 erhielt Golding den Nobelpreis für Literatur, „Der Herr der Fliegen“ avancierte zum Klassiker und wurde und wird von Generationen von Schülern im Englisch- oder Deutschunterricht gelesen.

Doch ist dieses Menschenbild wirklich richtig? Ist es unsere Natur „einen Mist daraus zu machen“? Angeregt durch Rutger Bregmanns Buch „Im Grunde gut – Eine neue Geschichte der Menschheit“ stießen wir auf die Geschichte von einigen Jungen, die mehr als zwei Jahre lang allein auf einer Insel im Südpazifik lebten und aus dieser „Herr der Fliegen“-Situation das Beste machten: sie fanden ein für sie funktionierendes Sozialsystem, halfen sich gegenseitig und lebten friedlich zusammen, bis sie schließlich von dem Kapitän Peter R Warner gefunden und gerettet wurden.

In unserer Eigenproduktion „What life has taught us – Warum Golding falsch lag“ stellen wir diese beiden Geschichten nebeneinander.  Daneben versuchen wir die Frage zu klären, wie Golding zu seinem pessimistischen Menschenbild kam. Seine Biographie von John Carey zeigt, dass der zutiefst unzufriedene Englischlehrer und Vater William Golding seinem Roman seine sehr persönlichen Erfahrungen in der Schule zugrunde gelegt hat.

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